Erweiterungsantrag: Schottergärten

Gemeindevertretersitzung

Die zukünftigen Bebauungspläne der Gemeinde Sinn sind so festzulegen, dass Schottergärten verboten werden und natürlich gestaltete Gärten mit einheimischen Pflanzen- und Baumbewuchs Zielvorgabe sind. Die entsprechende Einhaltung der Bebauungspläne (hier Bepflanzungspläne) muss sichergestellt werden.

Begründung:

Schottergärten sind schädlich für die Umwelt und nehmen der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt wichtige Lebensräume. In einem Naturgarten im heimischen Raum sind beispielsweise Igel, Spitzmäuse, Zauneidechsen, Erdkröten, aber auch Bunt-, Grau-, Grünspecht, Kohl- Blaumeisen, Garten-, Hausrotschwanz, Zaunkönig und Turmfalken keine Seltenheit. Man findet auch Wildbienen und fleißige Honigbienen. Wer einmal einen blühenden Wilden Wein brummend vom Besuch der Honigbienen erlebt hat, wird sich immer wieder darüber erfreuen. 

Schottergärten dagegen sind ein Trauerspiel, bieten keinen Schatten und heizen sich im Sommer stark auf und geben nachts die Wärme wieder an die Hausbewohner ab. Sie verstärken gar Hitzewellen. Im Sommer den Schatten eines Laubbaumes zu suchen, kann eine Wohltat sein. Ich habe noch niemanden gesehen, der sich in einem Schottergarten sonnt. 

Schottergärten verstärken die Auswirkungen von Starkregenereignissen. Die Folien unter dem Kies leiten das Niederschlagswasser ab und es gelangt schneller in Bäche und Flüsse und es kann dann kurzfristig leichter zu Überflutungen kommen. Ein Naturgarten dagegen saugt den Regen auf und speichert ihn wie ein Schwamm.

Obstbäume im Garten spenden nicht nur Nahrung, sondern binden CO 2 und liefern Sauerstoff für Mensch und Tier sowie Nektar für Insekten. Naturgärten sind somit auch klimafreundlich.

Es gibt also viele wichtige Gründe, die gegen Schottergärten sprechen. Ich glaube auch, dass diese negativen Auswirkungen nur wenig bekannt sind und deswegen mit Steinen zugeschüttete Gärten zunehmen. Weiterhin muss man feststellen, dass auch in Sinn vorgeschriebene Bepflanzungspläne der Vergangenheit bei damaligen Neubauten nicht eingehalten wurden und werden. Die Vorgaben der Bebauungspläne (hier Bepflanzungspläne) müssen also auch kontrolliert werden, um Schottergärten zu verhindern!

Wenn wir die vielfältigen positiven Aspekte von Gärten für wichtig und erstrebenswert erachten, dann müssen wir ihre Gestaltung auch in (zukünftige Bebauungspläne) festlegen und Naturgärten anstreben.

Walter Fiedler  

01.02.2022

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