Rede von Andrea Biermann, Kreistagsabgeordnete und Fraktionsmitglied der Sinner Grünen
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren,
die Covid-Pandemie hat uns und vor allem unseren Kindern und Jugendlichen eine Menge abverlangt. Sie haben für die Risikogruppen auf einen großen Teil ihrer Freiheit verzichten müssen.
Während jetzt ein Großteil der Erwachsenen geimpft ist und somit ein wieder fast normales Leben führen kann, sind Kinder und Jugendlichen immer noch ohne Impfangebot und somit stark eingeschränkt.
Was hat bzw. bedeutet die Pandemie für diesen Personenkreis:
- Kein Präsenzunterricht über Monate (z.T. waren die Klassen 5 Monate im Homeschooling)
- Keine Sportmöglichkeiten, weder in der Schule noch im Verein
- Kein Kino, Urlaub, Freizeitpark oder sonstige Freizeitmöglichkeiten
- Keine Familientreffen, keine Kommunion oder Konfirmation, kein Abiball etc.
- Sorge um Familienmitgliedern oder Freunde, die einer Risikogruppe angehören
- Die häusliche Gewalt, gerade gegen Kinder, hat in der Pandemie enorm zugenommen
- Völlig gestresste Eltern, am Limit zwischen Beruf, Kinderbetreuung, Homeschooling etc.
- Viele haben in dieser Zeit Ängste entwickelt und benötigen nun psychologische Hilfe um in Zukunft wieder ein „normales“ Leben führen zu können
Natürlich mussten auch wir Erwachsene auf vieles verzichten. Jedoch ist ein Jahr im Leben eines Erwachsenen im Gegensatz zu einem Jahr im Leben eines Kindes ein Klacks. Bei einem 10-jährigen Kind bedeutet 1 Jahr 10% seiner Lebenszeit. Und Teenager zwischen 14 und 18 wollen sich in dieser Lebensphase von ihrem Elternhaus lösen und anfangen ein „eigenes“ Leben zu führen. All das war und ist z.T. nicht möglich.
Daher bitte ich, Kinder und Jugendlichen freien Eintritt in das Sinner Waldschwimmbad in den Sommerferien zu gewähren. Dies ist eine wichtige Geste für Kinder, Jugendliche und Familien. Die Kosten dafür sind überschaubar, im Vergleich zu den sonstigen hohen Aufwendungen in der Pandemie.
Im Jahr 2019 waren ca. 3.500 Kinder und Jugendliche in den Sommerferien im Freibad und im letzten Jahr ca. 4.400. Bei einem regulären Eintrittspreis von 2 Euro wären dies im letzten Jahr ca 8.800 Euro gewesen. Jedoch ist davon auszugehen, dass es sich dabei nicht ausschließlich um Sinner Bürger*innen handelt.
Zusätzlich kommt dem Waldschwimmbad Sinn gGmbH, bei guten Besuch, erhöhte Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und Snacks zu Gute.
Bitte stimmen Sie dem Antrag zu – gemeinsam setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit unseren Kindern und Jugendlichen.
Vielen Dank
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