Redebeitrag zur zukünftigen Entwicklung des Sinner Waldes

von Walter Fiedler, Fraktionsvorsitzender, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, Sinn

Ziel ist es, den gemeindeeigenen Wald der Klimakommune Sinn für die Zukunft klimaresilient, ökologisch und sozial zu gestalten. Eine Zertifizierung fördert eine umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung unseres Waldes. Das Forstamt verfügt über eine mehrjährige Erfahrung im Staatsforst, was die Transformation für den gemeindeeigenen Wald Sinns erleichtert.

Wir müssen aktiv gegen die Windwurf- und Klimaschäden der zurückliegenden Jahre vorgehen, wenn wir unseren Wald noch retten und für die folgenden Generationen erhalten wollen. Ein erster Schritt, der von der CDU ins Leben gerufenen Spendenaktion zur Rettung des Sinner Waldes, ist gemacht worden und eine Bürgerpflanzung hat stattgefunden. Trotzdem bleibt uns das Gefühl nicht genug zu tun. Aus unserer Sicht bleibt uns gar nichts anderes übrig, als unseren Wald mit uns zur Verfügung stehenden Mitteln umfassend zu schützen. Mit einem nachhaltigen Wald können wir u.a. auch die Erderwärmung hoffentlich bremsen.

Natürliche, ökologische Wälder sind Kohlenstoffspeicher, Klimawandelpuffer, Sauerstoffproduzenten, Staubfilter, Grüne Lungen, Wasserspeicher, Rückzugsorte für Mensch und Tier, Quelle der Artenvielfalt und Rohstoff Lieferanten. Aus den aufgezählten vielfältigen Gründen ist ein natürlicher Wald nicht nur klimaresilienter, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Wir müssen unseren Wald nach u.a. folgenden Kriterien begutachten und weiterentwickeln:

  • Verbesserung der Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt,
  • Wasserhaltungsmaßnahmen,
  • Nachhaltigkeit,
  • Qualitätsverbesserung als Rohstoff Lieferant.

Damit wir diese Ziele erreichen können bedarf es einer klimafreundlichen Waldpflege. Das aktuell zu entwickelnde Forsteinrichtungswerk unserer Gemeinde über die folgenden 10 Jahre muss dies festschreiben und anstreben, wenn wir unseren Kindern einen lebensbejahenden Wald erhalten wollen. Eine Gegenfinanzierung für die Kosten einer ökologischen Waldpflege könnte z.B. durch Jagt Pachteinnahmen gedeckt werden.

Die genannten Zielvorstellungen müssen zunächst nicht zwangsläufig durch eine Zertifizierung des Sinner Waldes erfolgen. Es muss aber ein Waldaufbau und Umbau betrieben werden, der einer dauerhaft guten Regenerationsfähigkeit gerecht wird. Es müssen standortgerechte und klimaresistente Baumarten in Mischung gefördert und vor Verbiss geschützt und wo nötig ergänzt werden. Wichtig ist es, dass wir die skizzierten Ziele jetzt sowie langfristig verfolgen und umsetzen und dabei Fachleute heranziehen, damit der Nachwelt Sinns Mischwälder hoffentlich erhalten bleiben. Wir können noch stolz auf unsere Mischwälder in der Hörre sein. Sie halten der Erderwärmung besser stand als z.B. die Fichtenkulturen in den nördlichen Regionen unseres Kreises. Wald mit seinen zahlreichen Funktionen ist eine Lebensgrundlage der Menschen,- lasst ihn uns schützen und für unsere Nachwelt ökologisch erhalten!

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