Jedem Baum seine eigenen Bienen

Vize-Landrat zu Besuch beim „Wildbienenflüsterer“

„Jedem Baum seine eigenen Bienen“ ist das Motto des Rentners Erich Vorländer. Wildbienen sind hervorragende Bestäuber nicht nur von Obstbäumen, sie sind zudem pflegeleicht. Bis zu 5000 Blüten bestäubt ein Exemplar pro Tag.

Die Bestäubung durch Wildbienen setzt bereits im März ein, in der Regel also einige Zeit vor der Befruchtung durch Honigbienen. Sie findet dabei auch bei Kälte und bedecktem Himmel statt. So zählen diese Insekten im Garten wie mittlerweile auch im Erwerbsobstbau zu den erwünschten Nützlingen.

Der Kontakt zwischen Vorländer und Naturschutzdezernent Schreiber ergab sich während des „Tages der Regionen 2016“ in Sinn, am Ausstellungsstand zum Thema Wildbienen. Gemeinsam mit den Sinner Grünen Walter Fiedler und Rainer Staska besuchte er nun den Wildbienenspezialisten vor Ort.

Es gibt etwa 550 unterschiedliche Wildbienenarten und Vorländer hat sich der spezifischen Art „rote Mauerbiene“ verschrieben. Er begann zu beobachten und zu experimentieren, um zu erfahren, welche Haltungsbedingungen für die Verbreitung der Art am günstigsten seien. Zuerst mit Schilfrohr, dann mit gebohrten Hölzern. Mittlerweile hat er ein fundiertes Wissen angehäuft, das er gerne an Interessierte weitergibt. Sein Credo: „Jedem Baum seine Bienen“. Für Schreiber ist sein Tun gelebter Naturschutz.

Viele Nachfragen konnte Vorländer umfassend beantworten. So wollte Schreiber wissen, ob es eine Konkurrenz zur Honigbiene gibt, wie eine Ansiedlung glückt, was genau die Wildbienen für die Ökologie leisten. Ob eine Ansiedlung überall möglich wird, kann Schreiber dann selbst  im nächsten Jahr sehen. Der Bienenfreund schenkte ihm eine mit Nachkommen befüllte Nisthilfe. Jetzt muss Schreiber nur noch selbst ran und für seine eigenen Bienen mit der Bohrmaschine eine zweite Nisthöhle im nächsten Jahr schaffen.

Fotos zeigen Heinz Schreiber, Walter Fiedler (mit Hut) und Erich Vorländer (Fotos: Rainer Staska)

 

 

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