Grüne zu Besuch bei Hessens größtem Markisenhersteller mit eigener Näherei

Inventa-Firmenchef Joachim Gertler ließ es sich nicht nehmen, uns Sinner GRÜNE persönlich zu begrüßen und mit uns in den Austausch zu kommen. Selbstverständlich schloss sich auch eine Werksführung an, um das Erörterte anschaulich vor Ort zu begutachten. 

Ziel der Grünen-Besuche in den heimischen Firmen ist es ja, die heimischen Unternehmen kennenzulernen und mit den Verantwortlichen in den Austausch zu kommen. Dabei geht es natürlich immer auch um die allgemeinpolitischen Rahmenbedingungen der Unternehmen, also um die große Politik auf Bundes- und Landesebene, aber auch um die Erwartungshaltung an Kommunalpolitiker*innen vor Ort. Auch dieses Gespräch in Anwesenheit unserer Grünen-Mitglieder Andrea Biermann, Walter Fiedler, Dr. Andreas Overhoff, Arno Seipp und Rainer Staska fand in netter Atmosphäre statt, eine regelmäßige Fortführung des Austausches wurde von beiden Seiten begrüßt.

Wie die allermeisten Unternehmen stellt auch für Joachim Gertler und seine Fa. Inventa die überbordende oder auch, wie er sagt, „lahmarschige“ Bürokratie ein Problem dar, die einen größeren zusätzlichen und oft nicht nachvollziehbaren Aufwand für die Firma bedeutet oder zu Verzögerungen führt. Hier erhofft er sich auf Bundesebene einen starken Fokus auf den Bürokratieabbau. Auch in Sinn und den anderen beiden Werken der Firma Inventa macht er sich um die Sicherung des Nachwuchses Sorgen. Gesucht sind natürlich regionale Mitarbeiter, die Ausbildung dieser ist aber regional schwierig zu organisieren. Im kommunalen Bereich wurde die Höhe der Gewerbesteuer thematisiert, hier haben wir GRÜNE um Verständnis geworben, da sie neben der Grundsteuer B die Haupteinnahmequelle für die Kommune bedeutet, um auch die Gemeinde am Leben zu erhalten und auch die sogenannten „weichen Standortfaktoren“ gewährleisten zu können. 

Insgesamt ist Joachim Gertler mit dem Standort in Sinn aktuell zufrieden, die Internet-Versorgung ist für seine Firma ausreichend, er lobt die gute Verkehrsanbindung in Autobahnnähe. An die Kommune gerichtet wünscht er sich eine verbesserte Parksituation für seine überwiegend aus dem Ort und der Region stammenden festangestellten Mitarbeiter. Häufig würden diese Parkmöglichkeiten durch abgestellte LKW blockiert, er regt an Stellplätze für diese zumeist 40-Tonner auf gesondertem Gelände auszuweisen. Kostendruck hat die Firma bei der Fracht, da besondere Abmaße der Produkte höhere Speditionskosten nach sich ziehen. Die hohen Energiepreise sind für die Firma Inventa kein Problem, da sie zum einen nicht sehr energieintensive Produktionsanlagen hat, zum anderen die Firma durch eine eigene Photovoltaikanlage zu 70 % autark ist. Aber auch bei den Produkten setzt Inventa mehr auf Solartechnik und bietet z:B. motorbetrieben Rollläden und Sonnenschutzsysteme mit Solarpaneelen kombiniert mit Funkbedienung an, die Nachfrage nach dieser zukunftsträchtigen Technik wächst stetig. Weitere Vorteil: Es müssen keine aufwendigen Elektroarbeiten mehr stattfinden. Zudem ist es die Philosophie des Unternehmens, durch Wissen und Bewusstsein transparent für eine Senkung des Energieverbrauchs zu sorgen. Nachhaltigkeit spielt auch in der Produktion selbst eine große Rolle. Sonnenschutzprodukte von Inventa sind von Natur her gut für Lebensqualität, die Umweltbelastung und speziell für die CO2-Bilanz, senken sie doch den Energieverbrauch für die Klimatisierung von Gebäuden oder machen Klimaanlagen gar überflüssig. Die Produkte der Firma Inventa haben eine 30-35-jährige Lebensdauer. Auch Neubespannungen der Markisen sind möglich, selbst für Fremdanbieter. Zudem ist für ein Recyceln der Aluminiumschienen gesorgt. Für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter steht das Werksarztzentrum in Herborn zur Verfügung, zudem gibt es firmeninterne Anreize für gesundheitsbewusstes Leben, auch ein Jobbike-Modell. 

Wieder einmal zeigte sich, wie wichtig es ist, sich auszutauschen, miteinander statt übereinander zu reden, um gegenseitige, gelegentlich unterschiedliche Bedürfnisse verstehen und auch respektieren, eventuell vorhandene Ressentiments abbauen  zu können. Nur so gelingt ein vernünftiges Miteinander, insbesondere auf kommunaler Ebene. Vielen Dank für den tiefen Einblick in die Welt der Markisenherstellung. 

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